Liebe Freunde,
Diesen schönen Text hat Wolfgang Frosch geschrieben und er hat erlaubt, dass ich ihn mit Euch teilen darf:
Ein Virus läßt die Welt immer mehr zum Stillstand kommen. Mein Eindruck ist, dass er zwei Ängste in uns triggert, die schon lange im kollektiven Bewusstsein sind und nun an die Oberfläche treten: Die Angst vor Krankheit/Schmerzen/Tod und die Angst vor dem Verlust der wirtschaftlichen Lebensgrundlage. Diese Ängste sind oftmals Basis unserer Handlungen und auch vieler unserer Systeme. Die Politik ist nun gezwungen, zwischen diesen Ängsten abzuwiegen, da Massnahmen der Aufrechterhaltung der gesundheitlichen Sicherheit wie Ausgangssperren die wirtschaftliche Existenz vieler Menschen und Systeme zu bedrohen scheint.
Eine Möglichkeit, die sich für jeden von uns in dieser Krise bietet, ist das Stellen der Gretchenfrage: Wie hältst Du es eigentlich mit diesen zwei Ängsten? Bei einem ehrlichen Blick werden die älteren Semester wohl eher mit gesundheitlicher Angst und die jüngeren vermehrt mit wirtschaftlichen Sorgen in Kontakt kommen. Wie auch immer, das aufrichtige Anerkennen ist ein guter Schritt um die Angst zu wandeln anstatt sie – mit oder ohne Krise – weiterhin Grundlage unserer Handlungen sein zu lassen.
Beiden Ängsten ist eines gemeinsam: Es geht vor allem um Verlust im materiellen Bereich – Körper und Geld. Und beide Ängste lassen sich im Endeffekt nur dann transzendieren, wenn wir uns von dem ausschließlich materiellen Weltbild verabschieden und uns erlauben, mit dem wahren Sein in Kontakt zu kommen. Dafür gibt es viele Namen: Seele, reines Bewusstsein, Atman, Buddhanatur, Tao. Aber allen Menschen, die ihre wahre Natur erkannt haben, ist eins gemeinsam: Sie nehmen die Welt der Materie – inklusive den Körper - nicht mehr soooooo ernst, weil sie wissen, dass da noch viel mehr ist. Und paradoxerweise kann genau diese Leichtigkeit in Bezug auf die Materie helfen, körperliche Gesundheit, Vitalität und finanzielle Freiheit zu erfahren.
Also: Hinter den Ängsten, die dieser Tage recht klar zu Tage treten, verbirgt sich ein Schatz, der nur darauf wartet, erkannt zu werden und der das Leben ganz einfach machen kann. Je mehr Menschen diesen Schatz in sich entdecken, desto eher sind wir bereit für Systeme, die nicht Angst, Konkurrenz und Macht, sondern Freude, Leichtigkeit und Kreativität als Grundlage haben.
Und wie soll das gehen, die wahre Natur zu erkennen? Das ist – denke ich – ein sehr individueller Weg, der einen gemeinsamen Ausgangspunkt hat: Die aufrichtige Entscheidung, Altes hinter sich zu lassen und Neues zuzulassen und Dinge auch mal einfach sein zu lassen. Und das ist sicherlich in unserer heutigen Zeit recht ungewöhnlich: Dinge zu LASSEN anstatt zu MACHEN. Aber ist nicht vielleicht gerade jetzt ein guter Zeitpunkt dafür?