Liebe Freunde,
Wenn wir durch Krisen gehen und uns mit Problemen herumschlagen, dann fragen wir uns meist zuerst „warum“ wir in dieser Situation sind. Wir suchen wir die Nähe von Gemeinschaften und Individuen, die uns ermutigen und unterstützen, Menschen, die an uns glauben, die uns Hilfe anbieten. Wir suchen Wärme und Geborgenheit, wir suchen Experten, die ihr Wissen mit uns teilen.
Das ist wesentlich und wichtig, doch viel wichtiger ist es zu verstehen, wie wir Krisen zu Chancen machen und WIE wir unsere Fähigkeit zu denken und zu fühlen einsetzen können, um den Wandel zu erfahren.
Daher möchte ich heute nochmal die Prinzipien unserer Arbeit aufschreiben, denn es geht um Selbstermächtigung und Selbstbestimmung, um Selbstverantwortung - also um DAS SELBST.
Um zu verstehen, was das SELBST ist, brauchen wir ein Bild von uns, dass über unsere materielle Existenz weit hinausgeht.
Es gilt anzuerkennen, dass wir SELBST in aller erster Linie Bewusstsein sind, Bewusstsein, das sich in Raum und Zeit verkörpert hat, um bestimmte Erfahrungen zu machen, um mit diesen Erfahrungen zu unserer Evolution beizutragen.
Wir sind jedoch nicht nur „pure consciousness“, das sich in Zeit und Raum erfährt, wir sind auch die Spieler im Spiel, vergleichbar mit den Figuren in einem Computerspiel. Wir leben also in einer materiellen Realität, die wir als Individuen erfahren mit allen Freuden und Schmerzen unseres Menschseins und es ist äußert wichtig, dass wir uns in dieser Realität gut zurecht finden und es gut haben.
Wenn wir Abstand zu unseren Problemen, Emotionen, Gedankenstürmen gewinnen, wenn wir zu verstehen beginnen, dass Gedanken und Gefühle WERKZEUGE sind, die wir einsetzen können, um unsere individuellen (und kollektiven) Erfahrungen zu steuern, dann gewinnen wir jene Freiheit, die wir brauchen, um unsere Kreativität zu leben.
Sobald wir diese Perspektive verlieren und uns nur mit unseren materiellen Gegebenheiten identifizieren, sind wir gefangen in unseren Emotionen, in Zeit und Raum in unseren Konditionierungen und tendieren dazu, unsere Erfahrungen stets auf Neue zu erleben.
Wir kleiden die alten Irrtümer in neue Kleider und leben in der Illusion des Wandels, während wir in Wirklichkeit nur im permanenten Wechsel gefangen sind.
Wir leben in kollektiven Erfahrungen. Unglückliche Kollektive verstärken die Tendenz von unglücklichen Individuen, die gebunden sind in die Narrative, die wir uns über die Menschheit erzählen. Unglückliche Individuen, die funktionieren müssen und nicht ihre einzigartigen Begabungen leben können, bringen ihrerseits Kollektive hervor, die uns massiv begrenzen und in denen wir uns unfrei und manipuliert fühlen.
Wir brauchen ein glückliches ICH- und ein glückliches WIR. Beide bedingen einander.
Solange unser Leben gut läuft, denken wir oft nicht weiter darüber nach, doch sobald Schwierigkeiten, Verluste, Schmerzen, Leiden auftauchen wird das Leben schwierig. Wir versuchen dann oft vergebens unsere Probleme auf der Ebene zu lösen, auf der sie entstanden sind.
„Pain pushes you until Joy pulls you“ - dieser Satz von Michael Beckwith beschreibt sehr hilfreich, wie wir über lange Strecken lernen. Über den Kontrast von Schmerz und Leiden wird uns deutlich bewusst, was wir nicht wollen.
Seit vielen Jahrzehnten beschreibt Spirit, dass es möglich ist über die Freude zu lernen und dass es einen Zustand gibt, der keine negativen Kontraste mehr braucht, um unsere menschliche Evolution zu gestalten. Es mag Unterschiede brauchen, kleine Verschiebungen im Gleichgewicht, aber nicht notwendigerweise große Krisen, damit wir uns entfalten und entwicklen können.
Wenn wir also verstehen, dass wir in erster Linie Energie (= in ihrem ursprünglichen Sinn aus dem griechischen abgeleitet: „lebendige Wirksamkeit“) sind, die sich in Raum und Zeit erfährt, dann können wir die Werkzeuge unserer Imagination nutzen, um uns neu zu erfahren.
Das braucht Disziplin und Übung und eine Wachheit gegenüber dem, was wir gerade erleben.
Und es hat einen Preis, den viele nicht bereit sind zu „bezahlen“. Wir erkennen dass wir Teil eines Ganzen sind, untrennbar verbunden, so wie die Strahlen der Sonne mit der Sonne selbst. Es gilt auch anerkennen, dass unsere materielle Form nur bedingte Dauer hat und dass „Tod“ ein natürlicher Bestandteil unserer Evolution ist - eine Zäsur auf unserer Seelenreise.
Nicht unsere Form wird überleben, sondern das klare Wissen unseres „ICH BIN“.
Wer nur an der Form hängt und als Form überleben will, der lebt in Angst und strahlt diese Angst aus und zieht angstvolle Erfahrungen an.
Wer hingegen Abstand zu seiner Form gewonnen hat, wer gelernt hat, dass er Teil des Ganzen ist ausgestattet mit individuellen wunderbaren, einzigartigen Möglichkeiten zum Ganzen beizutragen, erlebt seine Realität als lebenswert, bleibt offen und neugierig.
In vielen Traditionen gibt es den Satz: „Ich bin nicht mein Körper, ich bin auch nicht mein Geist.“ Dieser Satz dient dabei keineswegs dem Leugnen unserer materiellen und geistigen Existenz, er hilft uns einfach uns von Anhaftung zu lösen und frei zu bleiben für neue Erfahrungen. Körper und Geist sind dann vielmehr das Vehikel mit dem wir uns durch Raum und Zeit bewegen.
Ich mag einen Entwicklungsweg skizzieren, wie ihn die meisten von uns erleben:
Ein Problem schafft einen Kontrast in unserem Leben, zeigt auf, was wir NICHT wollen.
Wenn wir erkennen was wir nicht wollen, erkennen wir auch leicht(er) was wir WOLLEN.
Über die Kontraste in unserem Leben lernen wir also zu wollen, zu wünschen und damit auch zu WÄHLEN. Wahl ist eine Funktion unserer Wahrnehmung. Je mehr wir wahrnehmen können umso leichter fällt es uns zu wählen.
Etwas nicht zu wollen bedeutet in unserem Verständnis oft, es abzulehnen.
Schnell lernen wir, dass Ablehnung eine unerwünschte Wirkung in unserem Leben hat. Je mehr wir etwas ablehnen, je heftiger wir GEGEN etwas auftreten, umso mehr ziehen wir es als Erfahrung in unser Leben. Energie folgt der Aufmerksamkeit, wir laden unerwünschte Situationen mit unserer Energie auf und „stabilisieren“ sie damit.
Erst wenn wir die Kunst des NICHT-MEHR-REAGIERENS erlernen, ändern sich die Koordinaten unserer Reise.
Nicht-Reagieren wird im Kollektiv oft als Nachlässigkeit, als Interesselosigkeit als Mangel an Mitgefühl definiert, weswegen wir uns oft scheuen diese Kunst zu erlernen.
Doch erst wenn wir in unserer Mitte angelangt sind und die Polarität von „richtig-falsch“, „gut-böse“ loslassen und nicht mehr urteilen sondern akzeptieren, sind wir in der Lage „Realität zu gestalten“.
Sobald wir diese Stufe gemeistert haben, wird es im allgemeinen leicht anzuziehen, was wir zu erfahren wünschen. Wir tun dies, indem wir es im Inneren „imaginieren und uns lebhaft mit allen Sinnen zu eigen machen“ und es mit Gewissheit in unsere Realität hinein „beobachten“. Es gilt dabei dem universellen Geist das WIE etwas in unser Leben tritt zu überlassen. Unser Handeln folgt freudig und mühelos den inneren Impulsen. Wir „müssen“ dann nicht mehr tun sondern wir sind dankbar dafür, dass wir tun dürfen und das mit großer Effizienz, weil wir Widerstand aufgegeben haben.
Immer noch ist Vorsicht geboten, die alten mentalen Konditionierungen haben noch nicht kampflos aufgegeben. Gerade wenn die ersten erfolgreichen Erfahrungen gemacht werden, wenn wir Selbstbestimmung erleben, treten sie als Herausforderung erneut auf die Bühne des Lebens. Wir testen wie sattelfest wir sind - und können oft der Versuchung das eine oder alte Drama zu wiederholen kaum widerstehen. Vor allem wenn wir in eine Phase des Alleinsseins oder der Langeweile eintauchen, neigen wir dazu unseren Geist wieder in alte dramatischen Energien zu investieren.
Doch zunehmend erkennen wir, dass weder das Gute noch das Schlechte unsere Wirklichkeit ist und dass wir LEER sind.
Wenn wir - mit einiger Übung - die innere Stille - das Nichts - angstlos zulassen können, öffnen sich die Türen zur Manifestation und Materialisation nachhaltig. Nun sind wir in der Lage „Energie dauerhaft zu halten“ und wir stürzen nicht mehr in die alten Löcher. Wir sind gelassen, pushen nicht mehr, aktivieren nicht mehr die alten Mangelenergien und können vertrauen, dass das Universum immer liefert, wenn auch nicht immer so, wie wir uns das vorgestellt haben.
Unsere Wahrnehmung fällt mir unserer Erfahrung zusammen.
Während wir dieses „Wunder“ erleben wird uns bewusst, dass es nur geschehen konnte, indem wir uns als ungetrennten DOCH einzigartigen Ausdruck es Universum betrachten.
Wir genießen das Leben mehr und mehr, wir wissen es gibt weder etwas zu gewinnen noch etwas zu verlieren, doch es gibt unendlich viel zu erfahren auf unserem Weg.
Nun gilt es dieses Wissen mit all jenen zu teilen, die auf dem Weg und dafür bereit sind.
Bereitschaft erkennen wir darüber, dass wir gefragt und/oder gebeten werden.
Zum Üben
Nutze Deine Imagination, denke schöpferisch, denke voll von Mitgefühl, reagiere nicht auf Abwertung, strahle Liebe aus, lass alte Routinen los, erfinde Dich neu, sei authentisch und fürchte Dich nicht. „Stretche“ Deine Gedanken, denke über das Übliche und Mögliche hinaus, imaginiere eine Welt, die ihren Wandel bereits erfolgreich vollzogen hat.
Damit hörst Du auf, zu stark in der Problemlösungszone zu verharren sondern machst einen „Quantensprung“ und übst Hingabe.
Stell Dir vor Du bist Schauspieler/in - kleide Dich in unterschiedliche Rollen, imaginiere sie und spür dabei wie sie Dir gefallen. Verwende dabei viele unterschiedliche Requisiten, unterschiedliche Szenarien, unterschiedliche Dialoge, schmücke die Szenen nach Deinem Geschmack aus - dann lass wieder los und SPÜRE, wie es sich anfühlt aus einer Rolle wieder auszusteigen. Wer bist Du dann? Wechsle die Rollen, wechsle das Ambiente, fühle wie es sich immer anders anfühlt, je nachdem in welche Rolle Du steigst.
Mach Dir bewusst, dass Du auch im Leben Rollen spielst und dass Du das Skript ändern kannst und neue Szenen wählen kannst. Erinnere Dich, dass Deine Realität nicht Deine Wahrheit ist sondern das, was Du erfährst und zu erfahren bereit bist.
Spirit im O-TON:
Lieber Freund,
Wenn Du still wirst und Dich in deine innere Weite ausdehnst wird Dir nicht nur das NICHTS/ALLES bewusst sondern auch dass in diesem Nichts/Alles potentiell jede Möglichkeit enthalten ist. Die Fähigkeit dankbar zu denken, über den Horizont hinaus zu denken eröffnet Dir neue Möglichkeiten der Wahl. Um klug zu wählen gilt nach wie vor die Frage: „Was dient mir und meinen Mitmenschen, was aktiviert Glück, Harmonie, Dankbarkeit, Mut, Schönheit etc.. in mir und in meinen Mitmenschen. Welche Begabungen leben in Dir, die Du der Welt zur Verfügung stellen willst. Wo bist Du ganz authentisch, was tust Du gerne, was macht Sinn, was liebst Du.
Trau Dich genau in Dich hinein zu spüren und das in Dir aufzufinden, was Dir Frieden und Freude bringt und erlaube Dir die Freiheit genau das zu entfalten. Vergiss dabei nicht, dass Du stets weiter wirst und weiter wächst und neue Felder des Schaffens entdeckst, neue Erkenntnisse, neue Begabungen, neue Möglichkeiten verwirklichen willst. Das Bild eines Flusses mag Dir dazu dienen, das zu veranschaulichen.
Love Spirit
Und eine gute Zeit für uns alle
Greta